Sergej Saltykow
(*1874–†1964)
Sergej Saltykow (geb. 1874 in Wyschni Wolotschok gest.1964 In Zagreb.) Saltykow war Kaufmanns 1. Assistent. Er kam 1902 nach Basel. Seine Ausbildung zum Pathologen hatte er für jeweils 2 Jahre in Zürich, Marburg, Prag, Paris und Groningen erfahren. Er habilitierte sich 1904 in Basel. Da Saltykow keinen für eine Habilitation notwendigen Doktortitel hatte, wurde ihm der Titel anlässlich der Habilitation verliehen. Die Verleihung des «Dr. med.h.c.» war im 19. Jahrhundert in Basel üblich bei Habilitanden, die keinen Doktortitel hatten. Bei Saltykow stimmte die Medizinische Fakultät einstimmig für die Verleihung des Ehrendoktors, da er über die «notwendigen Fähigkeiten verfüge».

Auf Grund seiner Ausbildung war Saltykow sehr selbstständig, was dem «launischen und autoritären» Kaufmann nicht passte. Er verlangte die Entlassung und die Aberkennung der Venia docendi von den vorgesetzten Behörden. Saltykow wurde zwar mit Bedauern der Behörden entlassen, die Venia blieb ihm jedoch erhalten. Aber 1922 wurde ihm die Venia docendi dann doch noch entzogen, weil er seinen Vorlesungsverpflichtungen nicht nachgekommen war und für die Medizinische Fakultät als «verschollen» galt.

Sein Habilitationsthema war die Gehirn-Replantation, was vor ihm noch niemand versucht hatte: «Versuche über Gehirn-Replantation, zugleich ein Beitrag zur Kenntnis der reaktiven Vorgänge an den zelligen Gehirnelementen.» Arch Psychiatrie 1905. Seine Arbeit über das Myelom wird heute noch zitiert: Beitrag zur Kenntnis des Myeloms Virch Arch 1903.

Saltykow übernahm 1906 die Leitung der Prosektur in St. Gallen, die er bis 1914 fachlich weiterentwickelte. 1915 gründete er das Institut für Pathologie in Charkiw und wurde 1918 Ordinarius für Pathologie in Dnipro. 1922 hat er dann in Zagreb die Abteilung für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie gegründet. Er hat ein modernes Institut für Pathologie aufgebaut, das er bis 1952 geleitet hat. Das Institut erinnert in vielerlei Hinsicht an das in Basel seiner Zeit. Ab 1932 war er auch Ordinarius und lehrte an der Medizinischen Fakultät der Universität Zagreb.

Seit 40 Jahren (1923) erinnert das jährlich stattfindende «Saltykow Memorial Meeting» an die Leistungen des Institutsgründers in Lehre und Forschung. Sein breit gefächertes wissenschaftliches Interesse galt besonders der Transplantation und Regeneration. Er untersuchte auch die Rolle der Konstitution bei der Entstehung und Entwicklung verschiedener Krankheiten. Sein Habilitationsthema war die Gehirn-Replantation, was vor ihm noch niemand versucht hatte: «Versuche über Gehirn-Replantation, zugleich ein Beitrag zur Kenntnis der reaktiven Vorgänge an den zelligen Gehirnelementen.» Arch Psychiatrie 1905.

Siehe auch: https://waatproject.eu/archives/video/sergej-saltykow-yesterday-today-tomorrow
Fig. 8 aus der Habilitationsschrift: Grosse geschwollene Ganglienzellen aus der Tiefe des replantirten Stückes 8 Stunden nach der Operation (Versuch 2). Vergr. 1000. Färbung nach Nissl. Unten zwei geschrumpfte Ganglienzellen, links eine mit Vacuolisirung des Protoplasmas. (Originalschreibweise)	 Archiv für Psychiatrie Bd. 40 (1905)